Vor mehr als 90 Jahren, am 28. September 1929, wurde in Schwansdorf der Unternehmer und Erfinder Karl Hausner geboren. Die Familie Hausner wurde bereits 1648 in Schwansdorf (heute Svatoňovice) bei Bautsch im Landkreis Troppau (Nordmähren) urkundlich erwähnt. Ihr Hof, Haus-Nr. 46, befand sich bis zum Jahr 1945 im Familienbesitz.

Karl Hausner

Wie viele andere Deutsche wurde Karl Hausner nach dem Kriegsende 1945 vom tragischen Schicksal der Zwangsarbeit in den Ostrauer Kohlengruben und der anschließenden Vertreibung betroffen. In den Kohlengruben zog er sich eine schwere, stetig fortschreitende Augenkrankheit zu, durch die er in seinem vierzigsten Lebensjahr erblindete.

1946 in Bayern angekommen, absolvierte er eine landwirtschaftliche Fachschule. 1952 wanderte er in die Vereinigten Staaten von Amerika aus und konnte bald in der Industrie mit der Verwirklichung seiner Vorhaben beginnen. Nach langjähriger Vertretung der Firma Siemens wagte er den Weg in die Selbständigkeit und begann in der Nähe von Chicago mit der Herstellung medizinisch-technischer Geräte. Die Belegschaft wuchs von Jahr zu Jahr. Der Name Hausner erwarb sich in den USA einen guten Ruf als Unternehmer und Erfinder. Die von dem Stifter gegründete Medizintechnikfirma ELMED ist noch heute ein gutgehendes Unternehmen.

In Erinnerung an die jahrhundertealte landwirtschaftliche Tradition seiner Vorfahren in Schwansdorf kaufte er nach und nach in Wisconsin mehrere Farmen, in denen bald eine beachtliche Milchwirtschaft betrieben und einige tausend Rinder gezüchtet wurden.

Hermine Hausner

Den Heimatboden seiner Familie konnte er mit seiner in Landskron geborenen Frau Hermine Hausner erst 1995 wieder betreten. Der verfallene Friedhof mit dem Familiengrab und der trostlose Zustand der Kirche erfüllte beide mit großer Trauer. Als gläubige Christen wurden sie von Mitleid und Barmherzigkeit ergriffen. In den Jahren 1997 bis 2005 spendeten sie für die Renovierung der Kirche, des Friedhofs, für Gräber und Denkmäler in der Gemeinde Schwansdorf über 4,5 Millionen Kč. Es ist bedauerlich, dass Karl Hausner selbst den Abschluss der Renovierungsarbeiten dieser Kirche, in der er getauft wurde und als Kind die heilige Messe besuchte, nicht mehr erleben durfte.

Das Ehepaar Hausner errichtete 2002 eine Stiftung, gewidmet der dauerhaften Pflege des kulturellen Erbes der Sudetendeutschen. Karl Hausner starb am 19. Juni 2004 in Oak Brook. Ehre seinem Andenken!